Welche Vorteile bieten die Systeme?

Eigentümer sollten ihre Alt- und Neubauten nach den neuesten Methoden energetisch dämmen. Zu den erfolgversprechenden Maßnahmen gehören die Wärmeverbundsysteme oder WDVS. Dabei werden diffusionsoffene Platten an die Außenwände der Immobilie montiert und so mit ihr direkt verbunden. Sie reduzieren Primärenergie, die ins Freie gelangen kann. Zertifizierte Energieberater und Meisterbetriebe sind mit den effektivsten Lösungen vertraut und stehen stets für eine individuelle Beratung zur Verfügung.

Heute nutzen viele Bauherren Materialien wie Hartschaumplatten, Mineraldämmungen oder Naturfaserplatten. Mit ihren Eigenschaften eignen sie sich für viele Einsatzmöglichkeiten und passen so an fast jedes Haus. Verbaut werden 20 bis 30 Zentimeter starke Einheiten. Ihre Energieeffizienz ist jedoch in den ersten vier Zentimeter am größten.

Das Wärmeverbundsystem besteht meistens aus sieben Komponenten. Zuerst kommt der Klebemörtel, der den Dämmstoff mit der Hauswand verbindet. Reicht die Tragfähigkeit des Gesteins oder Untergrunds nicht aus, dann folgt die Befestigung mithilfe von Sockelschienen oder Spezialdübeln. Dübel sind dort vorgeschrieben, wo eine Windlast auftreten kann. Das ist in Bergregionen und ab dem ersten Stockwerk der Fall. In nächsten Schritten werden dann die Armierungsschicht und das Armierungsgewebe angebracht. Zum Schluss tragen die Fachleute den Fassadenputz und die Fassadenfarbe auf.

Welche Kosten sind mit dem WDVS verbunden?

Die Fassadendämmung verursacht Kosten. Zuerst kommen die Arbeitsstunden des Meisters und seiner Mitarbeiter. Meistens wird auch ein Gerüst benötigt.

Entscheidende Kostenfaktoren sind jedoch die verwendeten Materialien. Diese sind von den verwendeten Wärmeverbundsysteme und dem Untergrund abhängig. Die Beschaffenheit des Dämmstoffes führt mit seiner zunehmenden Festigkeit zu höheren Produktions- und Anschaffungskosten. Die günstigste Variante ist das Polystyrol oder Styropor. Qualitativ hochwertiges Material wie Mineralwolle hält länger, ist dafür aber auch teurer. Auf Dauer lohnt sich jedoch diese Anschaffung. Gleichzeitig bedeutet eine dicke Dämmung auch eine höhere Energieersparnis.

Die Auswirkung lässt sich am besten an einem praktischen Beispiel erklären.

Ein Einfamilienhaus wurde 1974 erbaut. Die Wohnfläche beträgt 140 m². Da die Bauweise auf einer verputzten Fassade beruht, ist das WDVS die erste Wahl. Bei der Berechnung der benötigten Wärmedämmung sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen die Dämmung der Innen-, Zwischen- und Außenwände.

Die Techniker haben für die Außenwände einen U-Wert von 1,0 W (m²K) ermittelt. Nach der Sanierung darf dieser nicht mehr als 0,24 W/(m²K) betragen. Um Kosten zu sparen, entscheidet sich der Hausherr für das günstigen Polystyrol. Es gehört zur Wärmeleitgruppe 035. In diesem Beispiel muss die Dämmstärke mindestens 12 cm aufweisen, um der EnVn zu entsprechen. Damit entstehen Kosten in Höhe von 13.800 Euro. Ihnen stehen 770 Euro Energieersparnis gegenüber. Wählt der Bauherr hingegen 20 cm, dann muss er 15.300 Euro aufbringen, um eine Einsparung von 840 Euro zu erzielen.