Engpass Sand in der Bauwirtschaft

Sand ist einer der wichtigsten Rohstoffe in der Bauwirtschaft. Aufgrund des Baubooms wird dieser nun sehr knapp. Dieser Rohstoff wird für viele Branchen benötigt. In der Bauwirtschaft macht dieser 40 % aller Ressourcen aus. Als Schmuggelware eignet sich alles, was benötigt wird und Mangelware ist. Daher wurde Sand zur Schmuggelware.

Sand eine der wertvollsten Schmuggelwaren in der Zeit der Digitalisierung!

Besonders an den Meeresstränden wird kräftig abgebaut. Abgesehen vom Raubbau an der Natur, der zu großen ökologischen Problemen führt, herrscht darüber hinaus dann auch am Strand Mangel an diesem wertvollen Rohstoff. Der Tourismus bleibt dann notgedrungen ebenfalls aus. Die Schmuggler kümmert das relativ wenig.

Der dramatische Engpass an Sand hat dazu geführt, dass dieser illegal abgebaut wird und der Rohstoff zur Schmugglerware wird. Der Raubbau an Meeresstränden führt dabei gleich zu zwei Problemen. Die Strände erodieren schneller. Außerdem ist der mit Salzwasser getränkte Sand stark korrosiv. Gebäude, die mit diesem Sand errichtet werden, sind stark einsturzgefährdet.

In der Wüste sollte eigentlich genügend Sand vorhanden sein. Da jedoch Sand in der Bauwirtschaft eine bestimmte Beschaffenheit haben muss, um verarbeitet werden zu können, kann Wüstensand nicht verwendet werden. Die Oberfläche ist für diese Verwendung zu glatt. Somit geht im reichen Wüstenstaat Katar der Sand aus.

Dort soll im Jahr 2022 die Fußballweltmeisterschaft stattfinden und das wird dadurch zum Problem. Jede Menge Sand vor der Nase, genügend Budget vorhanden, aber leider ist der wichtigste Rohstoff nicht mehr verfügbar. In dieser Situation kommt Schmuggelware gerade recht. Aber nicht nur für Neubauten wird Sand verwendet, sondern auch für Renovierungen und Sanierungen. Aufgrund dieses Paradoxons haben Wissenschaftler Technologien entwickelt, die Wüstensand in Bausand verwandeln können. Es wird aber noch eine ganze Weile dauern, bis sich das Verfahren von Polycare weltweit etabliert hat.

 

Die ungeahnten Auswirkungen der Knappheit von Bausand und die „Blüten“, die diese treibt!

Nicht nur das, wie bereits erwähnt, die Strände zerstört werden, es werden sogar ganze Dünen wie in Marokko abgetragen. Sand in der Bauwirtschaft ist kostbar, daher wird auch wenig Augenmerk auf die Verwendbarkeit und Qualität gelegt. Deshalb kommt es auch immer mehr zu Häusereinstürzen und Katastrophen, weil ungeeignete Schmuggelware verbaut wurde. In Marokko stammt der geschmuggelte Sand vor allem von den Stränden.

Damit der Sand von den Stränden verwendet werden kann, muss dieser mit reichlich Süßwasser gespült werden. Da dies einen deutlichen Mehraufwand bedeutet, wird diese wichtige Verarbeitungsschritt nur sehr schlampig oder gar nicht durchgeführt. Seit Sand in der Bauwirtschaft immer knapper wird, kommt es auch auf hoher See oder an Flüssen immer wieder zu illegalem Sandabbau. Laut Gary Griggs von der Universität Santa Cruz ziehen sich wegen des illegalen Sandabbaus 75 bis 90 Prozent der Strände weltweit zurück. Viele Strandhäuser werden daher einfach vom Meer unterspült und ins Meer gerissen. Die Strände passen sich an.

 

Warum lohnt sich der Schmuggel und warum kann nicht abgewartet werden, bis es wieder mehr Sand gibt?

Zum einen wird der Sand jetzt gebraucht und zum anderen dauert es zu lange, bis Verfahren wie jenes von Polycare weltweit akzeptiert und umgesetzt werden. Schmuggeln funktioniert schnell, effizient und ist sehr lukrativ. Darüber hinaus sind die Schmuggler sehr flexibel und mobil. Skrupellose Bauherren gibt es reichlich und weltweit, sodass die Schmuggler immer genügend zahlungskräftige Abnehmer für die Schmuggelware haben. Da das Geschäft mit dem illegalen Sand sehr gut läuft, haben sich hier richtige Schmugglerorganisationen und Schmugglerringe sowohl national als auch international gebildet und sogar auf „Sand“ als Schmuggelware spezialisiert. Die Bauwut sorgt für die notwendige Nachfrage. Der „Antriebsfaktor“ dafür ist natürlich Geldgier. Mehr Touristen, mehr Zweitwohnsitze, etc. das fördert die Bauwirtschaft und das wieder die Notwendigkeit für Bausand.

 

Wie sehen die Gegenmaßnahmen aus?

Da die Strände in Marokko stark betroffen sind und diese eine Haupteinnahmequelle für den Tourismus darstellen, hat die Regierung rigorose Gegenmaßnahmen beschlossen. Die Polizei sowie verdeckte Regierungsbeamte führen Stichproben bei Fahrzeugen in Strandnähe durch. An Stränden werden ebenfalls Kontrollgänge durchgeführt. Darüber hinaus wird versucht, Verfahren wie jenes von Polycare durch Beteiligungen zu forcieren. Da es bereits mehrere Einstürze gegeben hat, hat die Bauwirtschaft beschlossen, sich am Kampf gegen die Schmuggler zu beteiligen. Eine weitere Maßnahme sind natürliche Barrieren an Stränden, die nicht so leicht überwunden werden können. Die Idee entstand durch Bauern, die einfach nur ihr kleines Stückchen Land schützen wollten. Die Zivilbevölkerung ist arm. Auch das ist ein Grund für den Erfolg der Schmuggler. Die Schmuggler können mit dem illegalen Abbau ihre Familien leichter ernähren. Dadurch, dass aber bereits einige Häuser und vor allem die kleinen notdürftig gebauten Hütten der weniger betuchten Bevölkerungsschichten weggespült wurden, hat bewirkt, dass auch hier allmählich ein Umdenken eingesetzt hat. Einige Schmuggler haben eingesehen, dass sie zwar durch diese neue Einnahmequelle mehr Geld zur Verfügung haben, aber auf der anderen Seite die Unterkunft für die Familie verlieren. Darüber hinaus sollte auch nicht vergessen werden, dass bereits Sand von bereits bestehenden Gebäuden gestohlen wird, sodass es auch hier zu erheblichen Baumängeln und Einstürzen kommt. Dies erfordert besonders hohes kriminelles Potenzial und Skrupellosigkeit. Aber das ist auch ein Grund, warum der Schmuggel so lukrativ ist. Die Skrupellosigkeit mancher Menschen ist erschreckend.